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Drei Vorsätze für 2022


Optimismus und Hoffnung wenn man negative Gefühle hat

Jeder von uns hat Veranlagungen, die einem scheinbar in die Wiege gelegt wurden. Schaut man auf bestimmte Verhaltensmuster bei Eltern und Geschwister dann ist man nicht überrascht, wenn man diese bei sich selber wiederfindet. Aha, also vererbt. Das sind die Gene. Hier kann man nichts machen.

Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigen aber, dass wir viel stärker als wir glauben, Einfluss darauf nehmen können, wie unsere Gene funktionieren, was sie uns sagen. Entscheidend ist in den meisten Fällen nicht die Art der Gene, die uns vererbt wurden, sondern wie sie von uns reguliert werden. Es zeigte sich, dass die Art und Weise, wie wir als soziale Wesen miteinander umgehen und was wir über dieses Zusammenleben denken, fühlen und reflektieren, sich in den körperlichen Strukturen niederschlägt. Daraus können sich konkrete Anregungen für Ihre Vorsätze ergeben, die Sie sich vielleicht für 2022 vornehmen wollen:

 

SUCHE UND BESTIMMUNG DES LEBENSSINNS

In seinem Leben einen Sinn gefunden zu haben oder danach zu suchen, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie unsere Gene aktiviert werden und welchen Einfluss sie auf unsere geistige und körperliche Verfassung nehmen. Sich immer wieder klar über den eigenen Lebenssinn zu werden, trägt somit nicht nur zum Wohlbefinden und einem guten Leben bei, sondern hält uns gesund und verlängert die Lebenszeit. Manche Menschen haben ihren Lebenssinn schon früh gefunden und zur Richtschnur ihres Lebens gemacht. Andere sind noch auf der Suche oder haben ihren Lebenssinn entsprechend des konkreten Lebensabschnitts neu bestimmt. Wichtig ist, dass diese Versicherung, Bestimmung oder Suche eine entscheidende Richtung auf dem Lebenskompass ist und bleibt. Sich zu Anfang eines neuen Jahres seines Lebenssinns zu versichern, die Lebensplanung daran auszurichten oder wenn erforderlich, eine Neubestimmung vorzunehmen, sollte ein Vorsatz sein, der es wert ist, bedacht zu werden.


HILFE FÜR ANDERE

Zahlreiche empirische Untersuchungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ein wie auch immer geartetes soziales Engagement nicht nur die Hilfsbedürftigen unterstützt, sondern auch wesentlich zum eigenen Wohlbefinden beiträgt. Darüber hinaus wird ein Genaktivierungsmuster im eigenen Körper angestoßen, das das Risiko für Herz-Kreislauf-, Krebs und Demenzerkrankungen vermindert.

Sicher hat man nach kurzer Überlegung jemandem im eigenen Umfeld im Blick, der oder die Hilfe benötigt. Die Hilfe kann sehr vielfältig und muss nicht einmal besonders aufwendig sein. Das reicht von einer Unterstützung für die Schule, für das Erlernen der deutschen Sprache, über Beratung in geschäftlichen Angelegenheiten bis hin zum Einkaufen für bedürftige Nachbarn. Eine solche konkrete Hilfeleistung in seine Vorsätze für 2022 aufzunehmen ist allemal bedenkenswert und wertvoll.


EINANDER ZUHÖREN

Mit der Hilfe für andere ist die Notwendigkeit verbunden, einander zuzuhören. Allein schon das Zuhören führt zu einer Aktivierung der Motivationssysteme im menschlichen Gehirn und der Ausschüttung positiver Botenstoffe. Hier geht es aber um „zuhören“ und nicht nur um „hinhören“. Wir müssen uns und unserem Gegenüber im Gespräch schon die Gelegenheit geben, Gedanken und Gefühle auszudrücken. Oftmals erschöpfen sich unsere Gespräche meist aus zeitlichen Gründen auf den Austausch von Fakten und bleiben an der Oberfläche. Nehmen wir uns doch für 2022 vor, mehr Gespräche mit dem Partner bzw. der Partnerin und Bekannten zu nutzen, um unsere Gedanken und Gefühle mitzuteilen und den Gegenüber zu ermutigen, das Gleiche zu tun. Beide Seiten werden davon einen Gewinn haben.


EIN GUTES JAHR 2022!

Das sollen nur einige Anregungen dafür sein, was Sie sich für 2022 vornehmen könnten. Dabei handelt es sich nicht um Dinge, von denen man nun noch niemals gehört hätte. Die Liste beansprucht bewusst auch keine Vollständigkeit. Aber schon das Nachdenken über diese Ideen und die Umsetzung der hier gemachten Anregungen im Ganzen oder in Teilen trägt dazu bei, unser Leben und das unserer Mitmenschen im kommenden Zeitabschnitt ein Stück reicher und glücklicher zu machen.

 

Quellen:

https://theconversation.com/five-rules-from-psychology-to-help-keep-your-new-years-resolutions-128816

https://www.apa.org/research/action/speaking-of-psychology/new-years-resolutions

Joachim Bauer, Das empathische Gen, Freiburg 2021





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